Beruflicher Werdegang 

Thomas Berning wurde in Havixbeck (Westf.) geboren und besuchte bis zum Abitur (1985) die Friedensschule Münster. Im Alter von 8 Jahren nahm er ersten Klavierunterricht beim Organisten seiner Heimatpfarrei St. Dionysius, Josef Mersmann, der seine Liebe zur Musik in der Kirche begründete. Mit 16 Jahren begann er mit dem Orgelspiel. Während seiner C-Ausbildung am bischöflichen Institut für Kirchenmusik Münster erhielt er Unterricht bei Kantor W. Hälker in Coesfeld und wurde von Pater Stephan Vorwerk OSB in der Benediktinerabtei Gerleve auf die Aufnahmeprüfung zum Musikstudium vorbereitet. 

 

Studium 

Von 1987 bis 1992 studierte er katholische Kirchenmusik an der Hochschule für Musik Detmold. Prägende Lehrerpersönlichkeiten dort waren Gerhard Weinberger (Orgel) und Alexander Wagner (Chordirigieren).

Weiteren Hauptfachunterricht erhielt er bei Georg Christoph Biller (Chordirigieren), Karl-Heinz-Bloemeke (Orchesterleitung), Renate Zimmermann (liturgisches Orgelspiel), Pater Michael Hermes OSB (Gregorianik) und Michael Kunzler (Liturgik). Kurse führten ihn zu Michael Behrmann und Uwe Gronostay und dem Nederlands Kamerkoor. Im Anschluss an sein A-Examen studierte er von 1992-1994 Orgelliteraturspiel bei Gerhard Weinberger, dessen Lehrassistent er auch in dieser Zeit war.

Im September 1993 wurde er 1. Preisträger des Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerbs in Freiberg (Sachsen) 

 

Kantor – Bezirkskantor – Domkapellmeister 

Nach seinem Studium war er von 1992 bis 1995 Kantor an der Antoniuskirche in Herten (Westf.). In dieser Zeit leitete er auch den Madrigalchor Recklinghausen. 1994 gründete er den Vestischen Kammerchor, mit dem er u.a. Motetten der Bach-Familie und Hugo Distlers Totentanz aufführte. Höhepunkt und Abschluss der Arbeit mit der Antoniuskantorei Herten war die Aufführung von G. Rossinis Stabat Mater im Rahmen der Hertener Kirchenmusiktage am 8. Oktober 1995. 

Am 1. November 1995 trat er die Stelle als Bezirkskantor der Erzdiözese Freiburg an der Jesuitenkirche in Heidelberg an. Er war verantwortlich für die C-Ausbildung und die Chorleiter-Fortbildungen in den Dekanaten Heidelberg und Wiesloch. An der Jesuitenkirche leitete er den Konzert- und Kammerchor der Cappella Palatina Heidelberg und die Schola Gregoriana. Mit diesen Ensembles gestaltete er die Fest- und Sonntagsgottesdienste und führte in Konzerten ein breites Repertoire an oratorischen Werken und A-cappella-Chorliteratur aller Epochen auf. Uraufführungen großer oratorischer Werke von Tilo Medek und Friedrich Voss wurden ihm angetragen. Konzertreisen führten ihn mit seinen Chören u.a. nach Straßburg, München und Sizilien. Als Organist folgte er Konzerteinladungen u.a. nach Dresden, Freiberg, in den Bremer Dom und zu zahlreichen Kirchen des Erzbistums Freiburg. Er initiierte das Orgelneubauprojekt in der Jesuitenkirche Heidelberg und ist Mitherausgeber des Freiburger Orgelbuchs. 

Am Paderborner Dom ist Berning seit 2007 Domkapellmeister und somit verantwortlich für die Chormusik in Gottesdienst und Konzert und die Leitung der Domsingschule (Johannes-Hatzfeld-Haus). Er ist Mitglied der Kirchenmusikkommission des Erzbistums und des Nationalkomitees des Chorverbandes Pueri Cantores. 

In seiner Dienstzeit erfuhr die Dommusik zahlreiche strukturelle Neuerungen. Dazu zählen u. a. der Umbau des Hauses der Dommusik, die Gründung der Mädchenkantorei am Hohen Dom, die Gründung des Freundeskreises Dommusik sowie der Aufbau einer Schulkooperation mit den Michaelsschulen Paderborn. Mit nun über 300 aktiven Sängerinnen und Sängern zählt die Paderborner Dommusik zu den großen Institutionen ihrer Art.

Unter seiner Leitung stehen der Paderborner Domchor (Knabenchor) und die Domkantorei Paderborn. In von ihm geleiteten Domkonzerten erfolgten u. a. die Aufführungen der H-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach 2011, des Oratoriums L´Apocalypse selon St. Jean von Jean Françaix 2013, der Missa solemnis von Ludwig van Beethoven im Jahr 2015 sowie die Aufführung der wiederentdeckten Missa a 16 von Antonio Maria Abbatini zur Tagung der Deutschen Bischofskonferenz im Jahr 2012. Jährliche Konzertreisen mit seinen Chören führten ihn u. a. nach Israel, Malta, Rom, Frankreich und in zahlreiche deutsche Kathedralen. Zum Jubiläum des Domchores reiste er im Oktober 2015 mit dem Chor in die USA. 

Hochschullehrer

Seit 1992 unterrichtet Thomas Berning im Hochschulbereich, zunächst als Lehrassistent an der Hochschule für Musik Detmold, von 1996 bis 2006 im Fach Orgelliteraturspiel an der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg und seit 2007 im Fach Partiturspiel wieder an der Hochschule für Musik Detmold.  

 

Philharmonische Gesellschaft Paderborn – Städtischer Musikverein Gütersloh

Im Jahr berief ihn die Philharmonische Gesellschaft Paderborn zum künstlerischen Leiter und Dirigenten ihrer sinfonischen Konzerte. Er gestaltet seither die jährlichen Konzertzyklen. Mit dem Orchester der Gesellschaft, das sich aus Mitgliedern des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover und der NDR-Radiophilharmonie Hannover zusammensetzt, führte er seither eine Vielzahl von sinfonischen Werken und Solo-Konzerten in Paderborns Kaiserpfalz und in der Paderhalle auf. 

Seit Dezember 2017 leitet Thomas Berning auch den Chor des Städtischen Musikvereins Gütersloh, mit beinahe 100 Sängerinnen und Sängern, einer der großen Oratorienchöre der Region.

Chorleitung

  • 1988–1992: Kirchenchor St. Hedwig, Bielefeld-Heepen
  • 1990–1992: Chor der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Heiligenkirchen (Detmold)
  • 1992–1995: Katholischer Kirchenchor St. Antonius, Herten
  • 1992–1995: Madrigalchor Recklinghausen
  • 1994–1999: Kammerchor Concerto vocale, Freiburg
  • 1995–2006: Cappella Palatina Heidelberg
  • Seit 2007: Paderborner Domchor (Knabenchor)
  • Seit 2007: Domkantorei Paderborn
  • Seit 2017: Städtischer Musikverein Gütersloh

Orchesterleitung

  • Seit 2008: Leiter des Orchesters der Philharmonischen Gesellschaft Paderborn

Orchesterzusammenarbeit

  • Heidelberger Kantatenorchester
  • Heidelberger Sinfoniker
  • Karlsruher Barockorchester
  • Orchester der Philharmonischen Gesellschaft Paderborn

(Mitglieder des Niedersächsischen Staatsorchesters und der NDR-Radiophilharmonie Hannover) 

  • Nordwestdeutsche Philharmonie
  • Concerto von anima
  • L‘Arco Hannover
  • Ensemble Schirokko Hamburg

 

Preise / Auszeichnungen

  • 1993: 1. Preisträger beim 1. Internationalen Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerb, Freiberg (Sachsen)
  • 2017: 2. Preis (Platzierungskategorie: „mit sehr gutem Erfolg teilgenommen“) beim Landeschorwettbewerb NRW mit den Männerstimmen des Paderborner Domchores (Kategorie: Männerchöre bis 35 Mitglieder)

Aufnahmen 

  • Nun öffnet alle Tore weit! – Chor- und Orgelmusik von Theodor Pröpper (1996)
  • Johann Sebastian Bach: Orgelwerke an der Silbermann-Orgel in Glauchau (Aeolus, 2000) 
  • Hör, o Vater – Geistliche Gesänge für Bariton (Markus Lemke) und Orgel von Rheinberger und Dvorak. (Christophorus Entrée, 2004)
  • Josef Gabriel Rheinberger: Christus factus est (mit Vocalensemble Rastatt, Holger Speck). Carus-Verlag
  • Libori Festmusik – Chor- und Orgelmusik zum Libori-Fest. Paderborner Domchor, Tobias Aehlig (u. a.: Wolfgang Seifen: Missa festiva Sti. Liborii) Musicom 2016
  • Live-Mitschnitte diverser Konzerte, u.a. Bach: Messe in h-Moll (2011), Mozart-Requiem (2012), Abbatini: Missa à 16 (2013), Jean Francaix: L‘ Apocalypse selon St.Jean (2013), Joseph Haydn: Die Schöpfung (2014), 

Beethoven: Missa solemnis (2015), Brahms: Ein deutsches Requiem (2016)